… oder warum es nicht schadet, einen Moment nachzudenken.

Der Mensch trifft ständig Entscheidungen. Moralische Vorstellungen haben stets einen nicht unerheblichen Anteil daran, welche Handlungen sich daraus ergeben. Reflektiert werden diese Abwägungsprozesse in der Hektik des täglichen Tuns jedoch nur selten. Aber gerade im Journalismus-Bereich ist es unerlässlich, dass sich die Akteure der Tragweite und der Konsequenzen ihrer Entscheidungen bewusst sind. Verantwortung ist eines der Schlagworte der Medienethik.

Medienethik selbst, also das Hinterfragen der Bedeutung der Medien für die Gemeinschaft und Gesellschaft in moralischer Sicht, ist nicht neu. Doch gerade mit dem Einzug digitaler Verbreitungskanäle und den technischen Möglichkeiten, die die flächendeckende Versorgung mit Internet mit sich bringt, gewinnt der Diskurs über medienbedingtes Verhalten an Bedeutung.

Verstärkt wird diese Annahme dadurch, dass das mediale Auftreten der Nutzer von Medieninhalten und die Interaktion mit Medienschaffenden sich rasant verändert. Rezipienten werden zu Publizierenden, Journalisten werden zu Moderatoren. Das hat Auswirkungen auf die Entscheidungen, die in Medienunternehmen getroffen werden und die der einzelne Akteur für sich selbst treffen muss. Der Begriff Medienethik wird erweitert – wenn nicht gar ersetzt –durch Multimedia-Ethik. Und hier gibt es kein generelles Richtig oder Falsch. Es geht vielmehr darum, in einer bestimmten Situation eine vertretbare Entscheidung zu treffen. Dies nicht aus dem Bauch heraus, wie es der hektische Alltag und die eingespielten Routinen zunehmend bewirken, sondern nach einer verantwortungsvollen und zielorientierten Reflexion und Abwägung der Handlungsoptionen.

Im Rahmen eines Projektes haben meine KollegInnen und ich vom Jahrgang 2011 des Masterstudiengangs New Media Journalism ein Seminar zum Thema Multimedia-Ethik erstellt. Eine Zusammenfassung der Inhalte findet man auf dem Blog http://multimediaethik-seminar.tumblr.com. Wer gerne noch mehr zu den Unterlagen/ Seminaren wissen möchte, kann uns gerne eine Mail schicken an medien-ethik.seminar@gmail.com.